Qigong Yangsheng Prof. Jiao Guorui

Kultivieren der Lebenskraft ....... Prof. Jiao Guorui (1923 -1997)

Der Begriff Yangsheng bedeutet: „Pflege des Lebens“.  Qigong  Yangsheng lässt sich übersetzen mit: „Übungen zur Pflege des Lebens“ oder „Übungen zur Kultivierung der Lebenskraft.“  Darunter verstand man im alten China eine Reihe von Methoden, die einer gesunden Lebensweise entsprechen, wie: Ernährung, Atmung, körperliche und geistige Übungen.

Mit Hilfe der Vorstellungskraft und in Natürlichkeit werden alle Qigong-Übungen ausgeführt. Bewegung und Ruhe sind darin harmonisch miteinander verbunden. Mit Bewegung ist nicht nur die äußere Bewegung des Körpers gemeint, sondern auch die innere Bewegung des Qi. Ruhe hat den Aspekt eines ruhigen Körpers und auch den des inneren, ruhigen Geistes. Das Wechselspiel von Anspannung und Entspannung bewirkt, dass Körper und Geist in ein ausgewogenes Gleichgewicht kommen. Dies fördert die Intuition und Kreativität, stärkt das Selbstvertrauen und die Entschlussfähigkeit.

„Wenn das Herz da ist, folgen die Gedanken,  wenn die Gedanken da sind,
folgt das Qi,  
wenn das Qi da ist, folgt die Kraft!“   (aus Qigong Yangsheng, Prof.Jiao Guorui)

Prof. Jiao Guorui (1923 -1997)

wurde 1923 in Fengrun (China) geboren und stammte aus einer bekannten Ärztefamilie. Bereits mit 8 Jahren begann er Shaoin-Gongfu zu praktizieren. Er studierte bei berühmten Qigong-Meistern und entwickelte nach jahrelanger Praxis das Lehrsystem „Qigong Yangsheng“, dass auf der Basis eines langjährigen Studiums klassischer Schriften, praktischer Übungen, sowie der Anwendung in der klinischen Praxis, entstand.

Prof. Jiao Gourui  war Arzt für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), Qigong-Meister, Professor und Mitglied der Expertenkommission an der Akademie für TCM Beijing, Direktor des Instituts für Qigong der Akademie für TCM Beijing, Vizevorsitzender des ALL-China Qigong -Forschungsinstituts für klinische Studien, Berater der Medizinischen Wissenschaftsgesellschaft zur Förderung der TCM, Hongkong, Gastprofessor am japanischen Institut für TCM.

Von 1984 bis zu seinem Tod (+1997 in Beijing, China), lehrte  Prof.J. Guorui Qigong Yangsheng in Deutschland. (Med. Gesellschaft für Qigong Yangsheng e.V. in Bonn). Er schrieb viele Bücher und Artikel, weiterhin gibt es Lern- und Unterrichtsmaterial Poster, Videos und DVDs über Qigong Yangsheng.

Die 15 Ausdrucksformen des Taiji Qigong

….sind wegen ihrer gesundheitsfördernden Wirkung weithin in China bekannt und gelten als eine Methode zur Pflege des Lebens (Yangsheng). Sie unterstützen im Besonderen die Aktivierung des QI, unsere Lebensenergie!  Die Übungen sind eine wunderbar, harmonische Verbindung von Bewegung und Ruhe, Vorstellungskraft und Konzentration; Atmung und Aufmerksamkeit: öffnen & schließen, steigen & sinken, unten fest & oben leicht.

Wirkungsform:
Das Qi wird im Körper reguliert und bewusst gelenkt, Gedanken kommen zur Ruhe und eine tiefe Entspannung wird erreicht. Die 15 Ausdrucksformen dienen der Prävention und Gesunderhaltung und werden bei vielen chronischen Erkrankungen praktiziert. Auch wenn die Übungen manchmal schlicht und einfach in der Durchführung sind, kann die Wirkung sehr tiefgreifend sein.

  1. Reguliere den Atem, beruhige den Geist
  2. Zerteile die Wolken, halte den Mond.
  3. Halte den Ball nach links und nach rechts.
  4. Schiebe den Berg mit beiden Händen.
  5. Auf dem Pferd sitzend, Hände wie ziehende Wolken.
  6. Der Kranich breitet seine Flügel aus.
  7. Der rote Drache spreizt seine Klauen.
  8. Den Ball im Wasser halten.
  9. Rolle den Ball nach links und rechts.
  10. Der Pfau schlägt ein Rad. Bogenschritt
  11. Der weiße Kranich zeigt seine Schwingen.
  12. Teile die Mähne des wilden Pferdes.
  13. Zwei Ringe umfassen den Mond.
  14. Strecke die Arme und beuge die Knie.
  15. Der Elefant kreist mit der Hüfte.

Die „Acht Brokate“ (Ba duan jin) in Bewegung

Die „Acht Brokate“ gehen auf eine lange Tradition zurück und gehören zu den außerordentlich, geschätzten Qigongformen, die seit dem Altertum in China bekannt sind. Der Name „Ba duan jin“ (Acht Stück Brokat) weist darauf hin, dass es sich bei den Übungen um etwas sehr kostbares und wertvolles handelt, gleich einem edlen Seidenstoff, dessen erlesene Feinheit und Schönheit viel Wertschätzung entgegengebracht wurde. Dieser vielsagende Vergleich soll zeigen, wie wertvoll „die Acht Brokate“ Übungen für unsere Gesundheit sind.

Wirkungsform:
Jede einzelne der Brokat Übungen ist eine Aufeinanderfolge von Anspannung und Entspannung. Ein beständiges Üben führt zu einer tiefen, ruhigen Atmung, der Körper wird gestärkt, Gelenke geschont, Muskeln, Sehnen und Bänder sanft gedehnt, Gedanken kommen zu Ruhe!

  1. Halte das Universum mit beiden Händen und reguliere den Dreifachen Erwärmer.
  2. Nach links und rechts den Bogen spannen und auf den Adler schießen.
  3. Einen Arm heben, um Milz und Magen zu regulieren.
  4. Blicke zurück um die 5 Übertreibungen und die 7 schädlichen Einflüsse.
  5. Die Arme aufspannen in den Pferdschritt gehen und das Herzfeuer vertreiben.
  6. Mit beiden Händen die Füße fassen und das Nieren Qi stärken.
  7. Mit ausgestreckten Fäusten die Kraft vermehren.
  8. Lass dich 7 mal auf die Fersen fallen und vertreibe alle Krankheiten

Die Acht Brokatübungen im Sitzen ~ In die Ruhe eintreten

Diese Übungsfolgen zeichnet sich besonders aus durch: Ruhehaltungen, einfachen Bewegungsformen, Sitzen in der Stille und Daoyin (Leiten und Dehnen), sowie innerlich und äußerlich angewandte Massage. Sie gehören zu den Übungen in Ruhe und betonen somit ausdrücklich die innere Qigongform (Neigong), in der sich die Aufmerksamkeit verstärkt auf unser inneres Geschehen gerichtet. Dies ist eine wichtige Voraussetzung damit das Qi mit Hilfe der Vorstellungskraft im Körper gezielt geführt und aktiviert werden kann.

Wirkungsform:
Diese einfachen Bewegungen wirken sich sehr wohltuend und entspannend auf Körper und Geist aus. Alle Leitbahnen (Meridiane) werden sanft gedehnt, die Muskulatur gestärkt und die Organe mit Qi versorgt, gleich einer Selbstmassage!

  1. Beruhige den Atem – sitze auf der Erde
  2. Hallte den Kunlun mit beiden Händen
  3. Klopfe mit den Finger auf die Yuzhen Punkte
  4. Drehe den Kopf (und schwenke sanft die Tianzhu)
  5. Massiere die Shenshu Punkt
  6. Drehe mit den Händen zwei Räder
  7. Den Himmel stützen, den Scheitel pressen und beide Füße fassen
  8. Das Qi langsam entlang von Renmai und Dumai führen (Energiekreislauf)

Das Spiel der fünf Tiere

…. Ist eine der ältesten, dokumentierten Übungsformen und geht auf den berühmten Arzt und Gelehrten Hua Tuo (2. Jh. u.Z.) zurück. Schon in früher Zeit wurden Tiere nachgeahmt um Gesundheit zu erlangen und Krankheiten abzuwenden, insbesondere Energie sich anzueignen zu erhalten.

Im „Spiel der fünf Tiere“ sind die natürlichen Bewegungen sehr vielfältig gestaltet: Anmut & Leichtigkeit, Furchtlosigkeit & Mut, innere & äußere Kraft, Ursprünglichkeit & Zufriedenheit vom Bär, Kranich, Tiger, Hirsch und Affe werden greifbar spürbar. Der Bär zeigt sich ruhig und gefestigt, der Kranich ist voller Leichtigkeit und Feinheit, der Tiger ist spontan und ungestüm, der Hirsch ist vital und verkörpert ein langes Leben, während der Affen flink, klug und neugierig ist.

So kommen im „Spiel der fünf Tiere“ die Aspekte von Ruhe und Kraft, Gestalt und Gestik zum tragen und dadurch lassen sich Emotionen und Wohlbefinden auf spielerische Weise ausdrücken.

Übungsform und Aspekte

  • außen weich, sanft und schwerfällig und innen stark, gewandt und flink,
  • erdverbunden, fest, stattlich und stabil,
  • ruhig, er steht mit seinen Beinen fest auf der Erde
  • Qi im Dantian, feste Wurzeln in der Erde
  • Yin und Yang – in der Schwerfälligkeit die Gewandtheit finden
  • Man übt das Innehalten und Schießen
  • Der Meister des Fliegens, kennt keine Fesseln
  • Selbstzufrieden, sorglos und unbeschwert
  • Leichtigkeit mit festem Wurzeln
  • voller Schönheit und Anmut
  • Schwingen öffnen sich leicht und verspielt
  • In den Wolken schweben
  • Weiter Blick in die Ferne, Zufriedenheit und  innerer Ruhe,
  • Symbol für Langlebigkeit und Glück
  • Der König der Tiere, große Autorität und keiner Furcht
  • Wild, tapfer, stolz, majestätisch
  • Sich seiner Kraft bewusst sein
  • Sein Blick ist ernst, ruhig, furchtlos
  • Qi im Dantian bewahren
  • Außen stark, innen sanft
  • Der Meister des Laufens
  • Flink und geschwind, emporragend und stolz
  • Haltung: Strecken, Wenden, Auftreten, Springen
  • Kraftentfaltung Kopf, stabile Wurzeln, Qi Dantian
  • Tiefe Ruhe, weiter Blick – spiegelt sich im Geist
  • Symbol für Langlebigkeit und Kraft
  • Außen Yang – innen stabiles Yin
  • Klug und wachsam, geistesgegenwärtig und flink
  • Neugierig, mutig und tapfer
  • Feine flinke, großzügige Bewegungen, geschickt wie ein Blitz
  • Und doch von einer tiefe inneren Ruhe
  • Überheblich, unbezähmbar, widersprüchlich, weise

Die sechs heilenden Laute

Die „sechs heilenden Laute“ Übungen entspringen einer altbekannten, daoistischen Tradition und sind von großer Bedeutung für die Gesunderhaltung unseres Körpers.  Sie haben einen engen Bezug zu den fünf Wandlungsphasen und deren Organe: Holz (Leber), Feuer (Herz), Erde (Milz), Metall (Lunge), Wasser (Niere) und dem 3 Erwärmer („Minister-Feuer“). Die alten Meister fanden zu jedem Organ den passenden, heilenden Laut, der durch seine Schwingung das zugeordnete Organ wirksam unterstützt.

Wirkung
Im ruhigen Tönen der Laute verbunden mit einer leichten Bewegung werden die Organe gereinigt, entgiften und gestärkt. Der Fluss von Qixue (Energie und der Blutkreislauf) wird in den Leitbahnen reguliert und Störungen und Blockaden können günstig beeinflusst werden. Dadurch vitalisieren und harmonisieren sich unsere gesamte Körperfunktion.

  • XU – Frühling – stärkt Leber Qi  – Groll/ Zorn in Kreativität, Tatkraft und Gleichmut.
  • HE – Sommer – stärkt Herz/Kreislauf –  Hass in Lebensfreude, Freundlichkeit und Liebe.
  • HU – Spätsommer – stärkt Magen/Milz – Grübelei in Stabilität, Mitgefühl, Zufriedenheit und Anteilnahme.
  • SI – Herbst –  stärkt Lunge – Trauer in Loslassen, Reifung und Selbsterkenntnis.
  • CHUI  – Winter – stärkt die Niere – Angst in Sanftheit, Ruhe und Gelassenheit.
  • XI   –  stärkt den Funktionskreis des Dreifachen Erwärmers – sorgt für eine freudige Stimmung.
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